LEGASTHENIE

Legastheniekurse für lese–, rechtschreib– und rechenschwache Schüler/Schülerinnen im Einzelunterricht oder in der Kleingruppe. Sind Diktate oder Aufsätze eine Katastrophe?

Werden Wortanfänge oder Wortenden ausgelassen oder übersehen? Fällt es ihrem Kind schwer die Buchstaben in der richtigen Folge zu einem Wort aneinander zu reihen (Gräten–Gärten)? Wird rechts/links oder oben/unten verwechselt? Werden Buchstaben vertauscht (ie–ei)? Liest ihr Kind ungern, nie freiwillig, wenn, dann stockend, ratend, zu schnell oder zu langsam? Kann ihr Kind ähnlich klingende Laute nicht unterscheiden (ä–ü, g–k)? Hört es vielleicht Unterschiede dort, wo gar keine sind?

Legasthenie als neuropsychologische Entwicklungs– bzw. Teilleistungsstörung erschwert und beeinträchtigt das Lesen, Schreiben und Rechnen. Mehr oder weniger bleibt diese Lernstörung über Jahre hinweg bestehen, sodass professionelle Hilfe notwendig ist.

Lernaktiv arbeitet mit diplomierten LegasthenietherapeutInnen des ÖBVL (Österreichischer Bundesverband für Legasthenie), um gerade diesen betroffenen Kindern und Jugendlichen das Lesen, Schreiben und Rechnen zu erleichtern. Ein früher Ansatz ist wichtig, um Verfestigungen und Folgeerscheinungen weitgehend zu verhindern. So kommt uns für diese Früherkennung eine besondere Verantwortung zu.

Legasthenieverdächtige Kinder werden von uns diagnostisch abgeklärt und ganzheitlich untersucht. Dies beginnt mit dem Ausschluss von Hör–, Seh– und Bewegungsstörungen und es folgt eine sorgfältige Erhebung der Vorgeschichte (Anamnese). Durch Gespräche (Exploration) und Verhaltensbeobachtung werden Erkenntnisse gewonnen über Dauer, Ausmaß und Art der Legasthenie. Außerdem werden die Reaktionen des Kindes selbst und die seiner Mitwelt, eventuell seelische, psychosomatische und soziale Folgeschäden erfasst.

Eine Batterie genormter Tests sowie projektiver und anderer ergänzender Verfahren gibt Auskunft über Intelligenz und Leistung, Persönlichkeit, Lerntypus, Wahrnehmung und Konzentration, individuelle Schwächen und Stärken sowie viele andere relevante Aspekte. Nur so können optimale Therapiepläne und Therapieerfolge entstehen.

Neben einer fachspezifischen Ausbildung setzen wir folgende Auswahl, Durchführung und Auswertung voraus:

• Verfahren zur Erfassung von Teilleistungsschwächen von Dr. Sindelar (1998)
• Züricher Lesetest zur Groberfassung von Leseschwierigkeiten von Lindner & Grissemann (1992)
• Scotopic Sensitivity Syndrom (Sehstörung, Augensprung)
• Überprüfung der Dominanz
• Verhaltensbeobachtungen
• Freie Schreiben
• Schriftproben

Lernaktiv unterscheidet also zwischen Lernschwächen, die vorübergehend und mit entsprechender Nachhilfe überwunden werden können und Lernstörungen, die das Gedächtnis, die Merkfähigkeit, die visuelle oder akustische Differenzierung, Raumorientierung oder die Psychomotorik betreffen.

Eine wöchentliche Betreuung, konsequent und ganzheitlich, in Form von kombinierter Psycho– und Lerntherapie in Einzelsitzungen, hilft gezielt Kindern und Jugendlichen in ihrem Schulalltag zu unterstützen.

Im konkreten Einzelfall wird die Therapeutin ihre Behandlung der seelischen Befindlichkeit, den schulischen Bedürfnissen und den intellektuellen Möglichkeiten des Kindes anpassen. Das bedeutet beispielsweise, dass sie am Anfang mehr die Befindlichkeit berücksichtigt, Zeit aufwendet für den Aufbau einer Beziehung, für die Wiedergewinnung von Selbstvertrauen und den Aufbau einer neuen Lernmotivation. Später erst kann der therapeutische Anteil stärker durch unterrichtende Anteile abgelöst werden. Die Therapeutin wird also flexibel vorgehen, immer wieder beobachten und testen, immer wieder die Therapie neu dem jeweiligen Bedürfnis anpassen. Dazu muss sie viele Methoden und Materialien kennen, bereithalten und im richtigen Moment richtig anwenden.